Der geplante Zusammenschluss von RTL und Sky sorgt in Köln für Aufsehen. Rund 3.700 Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel, seit die beiden Medienunternehmen ihre Fusionspläne bekannt gegeben haben. Die Medienstadt am Rhein, wo RTL seinen Hauptsitz hat, blickt gespannt auf die Entwicklungen, die voraussichtlich bis Ende 2025 abgeschlossen sein sollen.
«Wir streben eine langfristige Partnerschaft an, die den Medienstandort Köln stärken wird», erklärte RTL-Geschäftsführer Matthias Dang gestern auf einer Pressekonferenz. Die Zusammenlegung soll den Streamingdienst RTL+ und die Pay-TV-Angebote von Sky unter einem Dach vereinen. Für die Zuschauer bedeutet dies künftig ein breiteres Angebot an Unterhaltung, Sport und Filmen über eine gemeinsame Plattform. Als langjährige Beobachterin der Kölner Medienlandschaft sehe ich darin Chancen für den Standort, aber auch Unsicherheit bei vielen Mitarbeitern.
Experten rechnen mit Umstrukturierungen in den Bereichen Technik und Verwaltung. Bei einem Rundgang durch die Deutzer Medienhäuser spürte man die gemischten Gefühle der Belegschaft. «Manche Abteilungen werden zusammengelegt, andere ausgebaut», verriet ein Betriebsratsmitglied unter vorgehaltener Hand.
Die Auswirkungen werden über die Domstadt hinaus spürbar sein. Die Medienaufsicht prüft den Deal noch auf kartellrechtliche Bedenken. Für Köln könnte die Fusion jedoch langfristig zur Stärkung als Medienstandort beitragen. Die Konkurrenz zu internationalen Streaming-Giganten macht solche Zusammenschlüsse fast unausweichlich.