Im altehrwürdigen Stadion an der Hafenstraße liegt Spannung in der Luft. Rot-Weiss Essen empfängt heute Borussia Dortmund im DFB-Pokal – ein klassisches David-gegen-Goliath-Duell. Der Drittligist trifft auf den fünfmaligen Pokalsieger. Die Statistik spricht eine deutliche Sprache: Bei den letzten drei Aufeinandertreffen im Pokal setzte sich stets der BVB durch.
Die Essener hoffen auf die Magie des Pokals. Ihre Heimstärke könnte zum entscheidenden Faktor werden. In dieser Saison verloren sie erst ein Heimspiel in der 3. Liga. «Wir wissen um unsere Außenseiterrolle, aber im Pokal ist alles möglich», betont RWE-Trainer Christoph Dabrowski. Seine Mannschaft will mit Leidenschaft und taktischer Disziplin überraschen. Der BVB hingegen kämpft mit Formschwankungen. Trainer Nuri Sahin steht unter Druck, nach der Niederlage gegen Union Berlin eine Reaktion zu zeigen. «Wir nehmen den Gegner absolut ernst», versichert BVB-Kapitän Emre Can. «Im Pokal gibt es keine leichten Spiele.»
Die Atmosphäre im ausverkauften Stadion ist elektrisierend. Die RWE-Fans werden zum zwölften Mann. Als ich durch die Katakomben gehe, spüre ich die besondere Pokalatmosphäre in diesem traditionsreichen Stadion.
Für Essen bedeutet dieses Spiel mehr als nur ein Pokalduell. Es ist eine Chance, bundesweit zu glänzen und den Verein wieder ins Rampenlicht zu rücken. Der BVB muss aufpassen – Pokalüberraschungen haben Tradition. Wer heute die Hafenstraße betritt, erlebt ein Stück Fußballkultur in ihrer reinsten Form. Das ist der Zauber des DFB-Pokals, der Traditionsvereine und Spitzenteams zusammenbringt.