Der Bahnverkehr zwischen Köln Messe/Deutz und Köln-Mülheim war heute Vormittag erheblich gestört. Betroffen waren vor allem die S-Bahnlinien S6 und S11, aber auch weitere Verbindungen im Kölner Osten. Pendler und Reisende mussten mit Verspätungen von bis zu 30 Minuten, Teilausfällen und geänderten Haltebahnhöfen rechnen.
Laut Angaben der Deutschen Bahn verursachte eine technische Störung an der Signalanlage die Probleme. «Unsere Techniker waren umgehend vor Ort und haben mit Hochdruck an der Behebung gearbeitet», erklärte Bahnsprecherin Martina Weber. Die Störung trat gegen 7:45 Uhr auf – ausgerechnet mitten im Berufsverkehr, als tausende Pendler unterwegs waren.
Die Auswirkungen waren im gesamten östlichen Stadtgebiet zu spüren. Besonders hart traf es Berufspendler aus dem Bergischen Land, die mit der S11 in die Innenstadt fahren wollten. An den Bahnsteigen in Bergisch Gladbach, Dellbrück und Holweide bildeten sich lange Schlangen.
«Ich komme jetzt definitiv zu spät zu meinem wichtigen Meeting», sagte Michael Schäfer (42), der in Bergisch Gladbach wohnt und in der Kölner Innenstadt arbeitet. «Das ist bereits die dritte größere Störung in diesem Monat auf dieser Strecke.»
Auch die S6, die normalerweise zwischen Köln-Nippes und Bergisch Gladbach verkehrt, musste umgeleitet werden. Einige Züge endeten vorzeitig in Deutz, andere fuhren mit erheblicher Verspätung.
Die Deutsche Bahn setzte Ersatzbusse zwischen den betroffenen Bahnhöfen ein, doch diese waren schnell überfüllt. «Der Bus brauchte durch den morgendlichen Berufsverkehr fast dreimal so lange wie die S-Bahn», berichtete Anwohnerin Sandra Müller, die in Mülheim wohnt.
Gegen 11:30 Uhr konnte die Störung schließlich behoben werden. Die Techniker hatten einen defekten Signalschaltkreis identifiziert und repariert. «Der Regelbetrieb wird nun schrittweise wieder aufgenommen», teilte die Bahn mit. Bis zum Mittag könne es jedoch noch zu Nachwirkungen und vereinzelten Verspätungen kommen.
Der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) empfahl Reisenden, sich vor Fahrtantritt über die aktuelle Lage zu informieren. Updates gibt es über die DB Navigator App oder die Webseite der Deutschen Bahn.
Es ist nicht die erste Störung dieser Art im Kölner S-Bahn-Netz. Die Infrastruktur im Knoten Köln gilt als veraltet und störanfällig. Der Fahrgastverband Pro Bahn fordert seit langem Investitionen in die Modernisierung der Signal- und Weichentechnik.
«Die Probleme häufen sich in den letzten Jahren», erklärte Peter Zimmermann vom Fahrgastverband. «Die Bahnanlagen in Köln stammen teilweise noch aus den 1950er Jahren und sind dringend sanierungsbedürftig.»
Für Pendler bleibt die Hoffnung, dass der Nachmittagsverkehr ohne weitere Störungen verläuft. Die Deutsche Bahn hat angekündigt, die betroffene Strecke am Wochenende genauer zu überprüfen, um weitere Ausfälle zu vermeiden.