Als Anna-Marie Schmidt, Journalistin bei Nachrichten Lokal
Der Morgen begrüßt Pendler in Duisburg mit Chaos statt Pünktlichkeit. Ein unbekannter Täter hat vermutlich die Bahnstrecke sabotiert. Zahlreiche Reisende stehen ratlos an Bahnsteigen. Die Störung wirft ein Schlaglicht auf die Verletzlichkeit unserer Infrastruktur in Zeiten wachsender Sicherheitsbedenken.
Betroffen ist vor allem die wichtige Verbindung zwischen Duisburg und Düsseldorf. Die Deutsche Bahn spricht von «Vandalismusschäden» an Kabeln der Leit- und Sicherungstechnik. Polizei und Staatsschutz ermitteln bereits wegen des Verdachts der Sabotage. Ich selbst war heute Morgen unterwegs und erlebte die Frustration der Reisenden hautnah. «So kann man doch nicht arbeiten», seufzte eine Geschäftsfrau neben mir. «Das ist mittlerweile der dritte Vorfall dieser Art in kurzer Zeit.» Der Zugverkehr musste teilweise komplett eingestellt werden, wie die Tagesschau berichtet.
Bahnsprecher Dirk Pohlmann erklärte: «Wir arbeiten mit Hochdruck an der Behebung der Störung, bitten aber um Verständnis, dass dies einige Zeit in Anspruch nehmen wird.» Die Reparaturarbeiten gestalten sich kompliziert. Die Bahn empfiehlt Reisenden, sich vor Fahrtantritt über ihre Verbindungen zu informieren.
Was bleibt, ist ein mulmiges Gefühl. Kritische Infrastruktur scheint zunehmend Ziel von Angriffen zu werden. Während ich im Ersatzbus sitze, frage ich mich: Wie schützen wir künftig, was für unseren Alltag unverzichtbar ist? Die Antwort darauf wird unsere Mobilität von morgen prägen.