Unsere Züge stehen still – Sabotage legt Bahnverkehr in NRW lahm
Der Anblick der leeren Bahnsteige in Köln gestern Nachmittag war gespenstisch. Kein Zug fuhr, hunderte Reisende strandeten. Ein Brand in einem Kabeltunnel zwischen Düsseldorf und Duisburg legte den Bahnverkehr komplett lahm. Die Polizei geht von gezielter Sabotage aus.
«Die Ermittler haben Hinweise auf eine vorsätzliche Brandstiftung gefunden», erklärte ein Sprecher der Bundespolizei. Die Spuren deuten auf ein bewusstes Durchtrennen von Kabeln hin. Die Auswirkungen waren weitreichend. Über 40 Züge fielen aus, tausende Reisende mussten Alternativen suchen. Ich selbst erlebte das Chaos am Kölner Hauptbahnhof. Eine junge Familie mit zwei Kindern versuchte verzweifelt, nach Hause zu kommen. «Wir stehen seit drei Stunden hier und wissen nicht weiter», sagte die erschöpfte Mutter.
Die Deutsche Bahn richtete einen Ersatzverkehr mit Bussen ein, doch der Andrang war überwältigend. Experten für Infrastruktursicherheit warnen schon länger vor solchen Angriffen. Die betroffene Strecke gehört zu den meistbefahrenen in Deutschland. Reparaturarbeiten werden vermutlich bis zum Wochenende dauern.
Was bleibt, ist ein mulmiges Gefühl. Wie verletzlich unsere kritische Infrastruktur ist, wird in solchen Momenten schmerzlich deutlich. Die Abhängigkeit von funktionierenden Verkehrswegen zeigt sich erst, wenn sie plötzlich wegbrechen. Und während die Ermittlungen laufen, fragen wir uns: Was kommt als nächstes?