Im Breisgau träumt man den europäischen Traum in seiner schönsten Form. Nur noch ein Sieg fehlt dem SC Freiburg zum historischen Champions-League-Einzug. Das 1:0 gegen Holstein Kiel brachte die Streich-Truppe auf Rang vier, drei Punkte vor Verfolger Eintracht Frankfurt. Die Freiburger haben nun 59 Zähler auf dem Konto – die beste Bundesliga-Saison der Vereinsgeschichte ist zum Greifen nah.
Das Erfolgsrezept der Breisgauer? Eine beeindruckende mannschaftliche Geschlossenheit. «Wir haben heute wieder als Team funktioniert, jeder kämpft für jeden«, erklärt Matchwinner Ritsu Doan nach dem Kiel-Spiel. Der Japaner erzielte das Goldtor in der 76. Minute mit einem präzisen Abschluss. Trainer Christian Streich, der den Verein nach der Saison verlassen wird, hat aus begrenzten Mitteln maximalen Erfolg geformt. Die Freiburger Defensive steht sicher mit nur 42 Gegentoren – der viertbeste Wert der Liga.
Besonders bemerkenswert ist die Heimstärke im Europa-Park Stadion. Kein einziges der letzten neun Heimspiele ging verloren. Die Atmosphäre im Stadion wirkt wie ein zusätzlicher Spieler. «Die Fans tragen uns durch jede schwierige Phase», schwärmt Kapitän Christian Günter, der gegen Kiel sein Comeback feierte.
Am letzten Spieltag reicht ein Sieg bei Union Berlin, um das Königsklassen-Ticket zu lösen. Für den bescheidenen Verein aus dem Breisgau wäre es der vorläufige Höhepunkt einer bemerkenswerten Entwicklung. Was unter Volker Finke begann, könnte Streich nun mit dem ultimativen Abschiedsgeschenk krönen. Der Traum vom Fußball gegen Europas Größen lebt im Schwarzwald – und ist nur noch 90 Minuten entfernt.