Im Schalker Trainingscamp in Mittersill wirkt Karel Muslic bemerkenswert entschlossen. Nach den ersten Testspielen hat der neue Coach bereits klare Erkenntnisse gewonnen. «Ich habe klar gesehen, wer kann und wer noch weit, weit weg ist«, erklärte der 38-Jährige mit ernster Miene. Die bisherige Bilanz von zwei Siegen und einer Niederlage spiegelt den laufenden Umbruch wider. Bemerkenswert: In den drei Partien kamen bereits 29 verschiedene Spieler zum Einsatz.
Der Hauptfokus liegt auf der taktischen Neuausrichtung. Muslic setzt auf ein intensives Pressing und schnelles Umschaltspiel – eine deutliche Abkehr vom kontrollierten Aufbauspiel der Vorsaison. «Wir müssen mutiger sein, vertikaler denken«, fordert der Trainer. Besonders Moussa Sylla zeigte sich in den Tests als Lichtblick. Der Neuzugang traf bereits zweimal und überzeugte durch seine Dynamik. Auch Routinier Kenan Karaman bestätigt seine Form: «Wir finden langsam unseren Rhythmus. Der Coach fordert viel, aber wir spüren alle die neue Energie.»
Bei aller Aufbruchstimmung bleiben Baustellen. Die Defensive wirkt noch nicht gefestigt, besonders bei Standards offenbarten sich Schwächen. Fünf Gegentore in drei Spielen sind zu viel für die ambitionierten Königsblauen. Von der Seitenlinie beobachtet, fehlt noch die Abstimmung zwischen den Mannschaftsteilen. Mit dem Saisonstart gegen Eintracht Braunschweig am 3. August bleibt wenig Zeit für Feinschliff. Doch die Richtung stimmt. Im Schatten der Alpen formt Muslic ein Team, das den Schalker Weg zurück in die Bundesliga ebnen soll.