In Hamburg-Lurup kam es gestern Abend zu einer Schießerei, die die Nachbarschaft erschütterte. Gegen 21:30 Uhr fielen mehrere Schüsse im Bereich der Elbgaustraße. Zwei Männer wurden dabei verletzt, einer davon schwer. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot von über 30 Einsatzfahrzeugen an. Nach Angaben der Polizei Hamburg wurden im letzten Jahr 113 Straftaten mit Schusswaffen registriert.
Die Täter flüchteten nach dem Vorfall in einem dunklen Fahrzeug. Zeugen berichten von mindestens drei Personen. Die Polizei leitete sofort eine Großfahndung ein, sperrte das Gebiet weiträumig ab und sicherte Spuren. «Wir nehmen diesen Vorfall sehr ernst und ermitteln mit Hochdruck in alle Richtungen», erklärte Polizeisprecher Jonas Wiese. Spezialkräfte durchsuchten mehrere Wohnungen im Umkreis. Als langjährige Berichterstatterin in diesem Stadtteil fällt mir auf, wie selten solche Vorfälle hier passieren – entsprechend groß ist die Verunsicherung der Anwohner. Erste Hinweise deuten auf einen Konflikt im Drogenmilieu hin. Die Verletzten, 25 und 31 Jahre alt, werden derzeit im Krankenhaus behandelt.
Für die Bewohner von Lurup bedeutet der Vorfall einen Schock. Viele Anwohner beobachteten den Einsatz von ihren Balkonen aus. Die Polizei bittet um weitere Hinweise aus der Bevölkerung und hat ein Hinweisportal eingerichtet. Die Ermittlungen werden vermutlich noch Tage andauern. Hamburg bleibt trotz solcher Vorfälle eine der sichersten Großstädte Deutschlands.