Als Anna-Marie Schmidt für Nachrichten Lokal
Die Halle bebte, als Helen Schönmaier gestern in Dresden ihre letzte Übung beendete. Die frischgebackene Doppel-Europameisterin machte ihrem Ruf alle Ehre und sicherte sich den deutschen Mehrkampf-Titel mit beeindruckenden 53,500 Punkten. Die Finals in Dresden wurden für die 16-jährige Turnerin zur perfekten Bühne.
«Ich bin überglücklich und ein bisschen überrascht», gestand Schönmaier nach ihrem Triumph. Die junge Athletin aus Stuttgart ließ die Konkurrenz deutlich hinter sich. Karina Schönmaier belegte mit 51,350 Punkten den zweiten Platz, während Marlene Gotthardt mit 49,950 Punkten Bronze holte. Was mich besonders beeindruckte: Die Präzision und Leichtigkeit, mit der Helen ihre Übungen präsentierte. Vor fünf Jahren sah ich sie bei einem Nachwuchswettkampf – schon damals war ihr außergewöhnliches Talent erkennbar.
Am Stufenbarren zeigte Schönmaier ihre größte Stärke. Die Europameisterin an diesem Gerät turnte mit einer Eleganz, die selbst Laien in ihren Bann zog. Der Schwierigkeitsgrad ihrer Übungen spiegelt das internationale Niveau wider, auf dem sie sich mittlerweile bewegt. Die deutsche Turnszene darf sich freuen: Mit Athletinnen wie Schönmaier blickt der Verband optimistisch in die Zukunft.
In einer Zeit, in der deutsche Turnerinnen international wieder mehr Beachtung finden, ist Schönmaiers Entwicklung besonders wertvoll. Ihr Erfolg in Dresden ist mehr als ein nationaler Titel – er symbolisiert die Renaissance des deutschen Frauenturnens auf der Weltbühne. Die Frage bleibt: Wo führt ihr Weg noch hin?