In Berlin-Gesundbrunnen fielen gestern Abend Schüsse, als mehrere Unbekannte eine Gruppe Jugendlicher bedrohten. Die vier jungen Männer im Alter von 18 bis 22 Jahren wurden gegen 22 Uhr in der Badstraße von den Tätern zunächst verbal attackiert. Nach Polizeiangaben hat die Zahl der Bedrohungen mit Schusswaffen im Bezirk seit 2023 um fast 15 Prozent zugenommen.
Die Situation eskalierte schnell. Die Angreifer verfolgten die Jugendlichen bis zur Koloniestraße, wo einer der Täter plötzlich eine Schusswaffe zog und mehrmals in die Luft feuerte. «Solche Vorfälle verunsichern die gesamte Nachbarschaft und sind absolut inakzeptabel», erklärt Bezirksstadträtin Miriam Schilling. Die alarmierte Polizei sicherte später Patronenhülsen am Tatort. Zeugen berichten, dass die Täter in einem dunklen BMW flüchteten. Als langjährige Beobachterin des Viertels fällt mir auf, dass sich solche Konfrontationen häufig an den bekannten Brennpunkten des Bezirks abspielen.
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen und sucht nun nach weiteren Zeugen. Der Vorfall reiht sich in eine beunruhigende Serie ähnlicher Vorfälle ein. Bezirksbürgermeister Martin Hikel kündigte verstärkte Präsenz von Ordnungskräften an. Die Anwohner bleiben besorgt, doch viele engagieren sich jetzt aktiv in Nachbarschaftsinitiativen für mehr Sicherheit.