Die Lage rund um die Fahrschule in Spandau bleibt angespannt. Gestern Abend fielen erneut Schüsse in der Nähe des Gebäudes an der Seegefelder Straße, wie die Berliner Polizei bestätigt. Es ist bereits der dritte Vorfall dieser Art innerhalb von zwei Wochen. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Die Polizeipräsenz im Kiez wurde mittlerweile verstärkt.
«Wir nehmen diese Serie sehr ernst und haben eine Sonderermittlungsgruppe eingerichtet», erklärt Polizeisprecher Michael Grunwald. Die Beamten gehen von gezielten Einschüchterungsversuchen aus, möglicherweise mit Verbindungen zum organisierten Verbrechen. Der Fahrschulinhaber, Kemal Özturk, steht unter Polizeischutz und hat seinen Betrieb vorübergehend eingestellt. Anwohner berichten von zwei maskierten Männern, die auf einem Motorrad flohen. Wer abends durch die Seegefelder Straße läuft, bemerkt die ungewohnte Stille. Die sonst belebte Fahrschule mit ihrem typischen Verkehrsschild-Wimmelbild im Schaufenster bleibt dunkel.
Für die Spandauer Geschäftswelt bedeutet der Vorfall einen weiteren Schlag. Der lokale Gewerbeverein plant ein Solidaritätstreffen am kommenden Montag. Die Ermittler hoffen auf Hinweise aus der Bevölkerung. Die Geschehnisse zeigen, wie fragil das Sicherheitsgefühl selbst in einem etablierten Viertel wie Spandau sein kann.