Die Gerresheimer Tradition bekommt einen süßen Dreh: Beim diesjährigen Schützenfest präsentiert sich erstmals die «Bonbon-Gruppe» als Initiative junger Einwohner. Über 200 Kinder sammelten begeistert die bunten Süßigkeiten, die am Wochenende während des Festumzugs verteilt wurden. Das 74. Schützenfest lockte trotz wechselhaften Wetters tausende Besucher in den Düsseldorfer Stadtteil.
Die neue Gruppe spiegelt den Wandel im traditionsbewussten Gerresheim wider. «Wir wollen das Brauchtum für jüngere Generationen attraktiv machen», erklärt Michael Schmidt, Vorsitzender des Festkomitees. Die Bonbon-Gruppe ist nur eine von mehreren Initiativen, die das Fest modernisieren. Auch das Rahmenprogramm wurde erweitert: Neben klassischen Elementen wie dem Königsschießen gibt es nun einen Familientag mit Kinderprogramm und einen Abend mit DJ-Musik für jüngeres Publikum.
Besonders auffällig war die gestiegene Beteiligung junger Familien. «Man spürt richtig, wie das Viertel zusammenwächst», beobachtete ich beim Sonntagsumzug. Die lokale Gastronomie profitierte ebenfalls – die Außenbereiche der Cafés am Gerricusplatz waren durchgehend gut besucht.
Der Erfolg der Neuerungen zeigt: Tradition und Modernisierung schließen sich nicht aus. Das Festkomitee plant bereits weitere Initiativen für 2025. Die Verbindung von historischem Brauchtum mit zeitgemäßen Elementen könnte zum Vorbild für andere Stadtteilfeste werden. In Gerresheim hat man verstanden: Tradition lebt von Veränderung.