Die Münchner Justiz steht heute im Mittelpunkt mehrerer aufsehenerregender Fälle. Starkoch Alfons Schuhbeck legte vor dem Landgericht ein umfassendes Geständnis ab und akzeptierte einen Deal mit der Staatsanwaltschaft. Seine Steuerhinterziehung von 2,3 Millionen Euro bringt ihm nun eine reduzierte Haftstrafe ein.
«Ich bedauere mein Handeln zutiefst und übernehme volle Verantwortung», erklärte der sichtlich gezeichnete 75-jährige Schuhbeck vor Gericht. Parallel dazu sorgte eine Großrazzia bei einer Münchner Burschenschaft für Aufsehen. Polizeikräfte durchsuchten am frühen Morgen Räumlichkeiten in Schwabing nach Hinweisen auf rechtsextremistische Aktivitäten. Anwohner berichteten von zahlreichen Einsatzfahrzeugen und vermummten Beamten. Die Ermittlungen stehen im Zusammenhang mit bayernweiten Untersuchungen zu radikalen Netzwerken. Als langjährige Beobachterin der Münchner Stadtgesellschaft überrascht mich besonders das Timing dieser Ereignisse.
Die Polizei München bestätigte auf Anfrage lediglich den laufenden Einsatz. Für die Stadtgesellschaft bedeuten diese Ereignisse erneut eine Auseinandersetzung mit kontroversen Themen. Während Schuhbecks Fall die Debatte über Prominentenjustiz neu entfacht, wirft die Burschenschafts-Razzia Fragen zur extremistischen Unterwanderung traditioneller Institutionen auf. In den kommenden Wochen dürften weitere Details ans Licht kommen.