Dresden kämpft mit wachsenden Problemen beim Schulbau. Mehrere Millionen Euro Fördermittel drohen zu verfallen, während der Sanierungsstau an städtischen Bildungseinrichtungen zunimmt. Laut aktueller Zahlen des Bildungsamts stehen derzeit 14 Schulbauprojekte mit einem Gesamtvolumen von über 200 Millionen Euro auf der Kippe.
Der Stadtrat diskutierte gestern hitzig über die verzögerten Bauvorhaben. «Wir stehen vor einem echten Dilemma», erklärte Bildungsbürgermeister Jan Donhauser. «Einerseits brauchen wir dringend neue Schulplätze, andererseits fehlen Personal und finanzielle Mittel für die Umsetzung.» Besonders kritisch ist die Lage in den wachsenden Stadtteilen Pieschen und Striesen, wo Grundschulen bereits an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen.
Elternvertreter zeigen sich besorgt. «Unsere Kinder lernen teilweise in Containern oder maroden Gebäuden», berichtet Stefanie Müller vom Stadtelternrat. Die Stadt prüft nun alternative Finanzierungsmodelle. Ein Hoffnungsschimmer: Für fünf Projekte konnten kürzlich Baufirmen gewonnen werden.
Als gebürtige Dresdnerin kenne ich die angespannte Situation an den Schulen seit Jahren. Der Sanierungsstau wächst trotz aller Bemühungen weiter.
Die Folgen der Bauprobleme spüren vor allem die Schüler. Überfüllte Klassen und lange Schulwege sind keine Seltenheit mehr. Bis 2026 sollen laut Schulnetzplan mindestens acht neue Schulen entstehen. Ob dieser Plan realistisch ist, bleibt angesichts der aktuellen Lage fraglich. Dresden steht vor der Herausforderung, Bildung und Bauen besser zu verzahnen.