Article – Die Pläne zum Umzug der Julius-Leber-Schule in die Neue Börse sorgen für Unmut bei Frankfurter Eltern. Mehr als 400 Personen haben bereits eine Petition gegen das Vorhaben unterschrieben. Die Schulgemeinschaft fürchtet um ihre gewachsene Identität im Gallusviertel, wo die Schule seit 1905 beheimatet ist.
«Wir wurden völlig überrumpelt», erklärt Elternbeirätin Sandra Müller. Die Schulgemeinde erfuhr erst aus der Zeitung vom geplanten Umzug. Besonders kritisch sehen Eltern die räumliche Situation in der Neuen Börse. Dort fehlen Sportanlagen und ausreichende Außenflächen für die Schüler. Der Weg zur nächsten Sporthalle würde etwa 15 Minuten Fußweg bedeuten – wertvolle Unterrichtszeit ginge verloren.
Die Stadt Frankfurt verweist auf dringenden Sanierungsbedarf am alten Standort. «Die Investitionskosten wären unverhältnismäßig hoch», betont Bildungsdezernentin Sylvia Weber. Ein Schulgutachten beziffert die Sanierungskosten auf rund 40 Millionen Euro.
Die Gallus-Bewohner sehen im drohenden Wegzug der traditionsreichen Schule auch ein Stück Stadtteilgeschichte schwinden. In den nächsten Wochen plant der Elternbeirat weitere Protestaktionen. Die endgültige Entscheidung fällt im Stadtparlament voraussichtlich im März. Ob die Stimmen aus dem Viertel dort Gehör finden, bleibt abzuwarten.