In der Essener Innenstadt kam es am vergangenen Wochenende zu einem erschreckenden Zwischenfall mit einer Schusswaffe. Ein 19-jähriger Mann wurde dabei schwer verletzt. Die Polizei Essen meldet, dass bereits ein Tatverdächtiger festgenommen wurde. Laut aktueller Kriminalstatistik stieg die Zahl der Gewaltdelikte in der Innenstadt im letzten Jahr um 12 Prozent.
Die FDP-Fraktion im Essener Stadtrat reagierte mit scharfer Kritik auf den Vorfall. «Dieser Gewaltakt ist absolut inakzeptabel und muss Konsequenzen haben», erklärte Fraktionsvorsitzender Hans-Peter Schöneweiß. Die Liberalen fordern nun verstärkte Polizeipräsenz im Innenstadtbereich, besonders an bekannten Brennpunkten wie dem Hauptbahnhof und der Kettwiger Straße.
Oberbürgermeister Thomas Kufen kündigte ein Sicherheitsgespräch mit allen Beteiligten an. Experten der Kriminalpräventionsstelle weisen auf die komplexen Ursachen hin, die solche Vorfälle begünstigen. Der Handel vor Ort leidet bereits unter dem subjektiven Unsicherheitsgefühl vieler Bürger. Als ich gestern durch die Einkaufsstraßen ging, war die Verunsicherung bei Passanten und Geschäftsinhabern deutlich spürbar.
Die Stadt plant nun ein erweitertes Sicherheitskonzept für die Innenstadt. Eine Ausweitung der Videoüberwachung wird ebenfalls diskutiert. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die angekündigten Maßnahmen das Sicherheitsgefühl der Essener verbessern können. Die lebendige Innenstadt braucht nicht nur Handel und Kultur, sondern vor allem das Vertrauen ihrer Bürger.