Die Schüsse hallten am Samstagabend durch den Berliner Stadtteil Gesundbrunnen. Ein Mann wurde bei einem Schusswechsel schwer verletzt. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an. Nach ersten Erkenntnissen fielen die Schüsse gegen 19:30 Uhr in der Badstraße, wie die Polizei mitteilte.
«Wir haben sofort Spezialeinheiten hinzugezogen, um die Lage zu sichern», erklärt Polizeisprecher Martin Weber. Die Beamten sperrten den Tatort weiträumig ab. Anwohner mussten teilweise ihre Wohnungen verlassen. Als Reporterin vor Ort beobachte ich viele verunsicherte Gesichter. Der Kiez rund um den Gesundbrunnen-Center wirkt wie erstarrt. Im vergangenen Jahr verzeichnete dieser Bereich bereits 23 Prozent mehr Gewaltdelikte als im Vorjahr.
Die genauen Hintergründe bleiben noch unklar. Ein 34-jähriger Mann erlitt Schussverletzungen und wurde ins Krankenhaus gebracht. Nach mehreren Augenzeugenberichten sollen mindestens zwei weitere Personen vom Tatort geflüchtet sein. «Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren», bestätigt Oberstaatsanwältin Claudia Schmidt. Die Mordkommission hat den Fall übernommen.
Die Anwohner zeigen sich erschüttert. «Wat hier passiert, wird immer schlimmer», sagt Kioskbesitzer Mehmet Yilmaz, der seit 22 Jahren im Viertel arbeitet. Die Polizei bittet Zeugen, sich zu melden. Weitere Festnahmen könnten in den nächsten Tagen folgen. Der Vorfall wirft erneut ein Schlaglicht auf die zunehmenden Sicherheitsprobleme in diesem Teil des Weddings.