In Neukölln fielen gestern Abend erneut Schüsse. Ein 39-jähriger Mann wurde gegen 22:30 Uhr in der Sonnenallee angeschossen und schwer verletzt. Laut Polizeiangaben ereignete sich der Vorfall vor einem bekannten Spätkauf. Dies ist bereits der dritte Schusswechsel im Bezirk innerhalb von vier Wochen.
Die Hintergründe der Tat bleiben bislang unklar. Zeugen berichteten von einem dunklen Fahrzeug, das nach den Schüssen schnell davonfuhr. Das Opfer wurde mit Verletzungen am Bein ins Krankenhaus gebracht. «Wir gehen aktuell von einer gezielten Tat aus, nicht von einer Gefahr für die Allgemeinheit«, erklärte Polizeisprecherin Claudia Werner. Die Ermittler prüfen Verbindungen zu früheren Vorfällen im Kiez.
Die Sonnenallee wurde für mehrere Stunden gesperrt. Als Anwohnerin erlebe ich, wie solche Ereignisse die Nachbarschaft verunsichern. Viele Geschäftsleute sorgen sich um ihr Sicherheitsgefühl. Der Neuköllner Bezirksbürgermeister Martin Hikel forderte verstärkte Polizeipräsenz: «Die zunehmende Gewalt im öffentlichen Raum muss entschlossen bekämpft werden.»
Die Polizei hat eine Sonderkommission eingerichtet, die alle Schussvorfälle im Bezirk untersucht. Experten vermuten Konflikte im Bereich der organisierten Kriminalität. In den kommenden Tagen sollen zusätzliche Streifen das Sicherheitsgefühl stärken. Neuköllns Bewohner hoffen auf schnelle Aufklärung und nachhaltige Lösungen für die Probleme ihres Kiezes.