Ein schrecklicher Verkehrsunfall erschütterte gestern Nachmittag den Düsseldorfer Stadtteil Bilk. Ein zehnjähriger Junge wurde beim Überqueren einer Straße von einem Transporter erfasst und dabei schwer verletzt. Der Vorfall ereignete sich gegen 16:30 Uhr an der Kreuzung Merowingerstraße/Brunnenstraße, wie die Polizei Düsseldorf mitteilte.
Nach ersten Erkenntnissen der Verkehrspolizei wollte der Junge die Straße überqueren, als er von dem Transporter erfasst wurde, der von einem 42-jährigen Düsseldorfer gefahren wurde. Augenzeugen berichten, dass der Junge möglicherweise zwischen parkenden Autos auf die Fahrbahn getreten sein könnte, was die Sicht des Fahrers eingeschränkt haben könnte.
«Der Aufprall war leider unvermeidbar. Der Fahrer hatte keine Chance mehr zu bremsen», erklärte Polizeihauptkommissar Thomas Weber, der als einer der ersten am Unfallort eintraf. Die Wucht des Zusammenstoßes schleuderte das Kind mehrere Meter weit.
Anwohner und Passanten eilten sofort zur Hilfe und leisteten Erste-Hilfe-Maßnahmen, bis der Rettungsdienst eintraf. «Die Reaktion der Menschen vor Ort war vorbildlich. Sie haben dem Jungen geholfen und ihn beruhigt, bis der Krankenwagen da war», lobte Weber das Verhalten der Ersthelfer.
Der schwer verletzte Junge wurde nach notärztlicher Versorgung vor Ort ins Universitätsklinikum Düsseldorf gebracht. Nach Angaben der Ärzte erlitt er multiple Prellungen, einen Beinbruch und eine Gehirnerschütterung. Sein Zustand sei zwar ernst, aber stabil und nicht lebensgefährlich.
Der Fahrer des Transporters erlitt einen Schock und musste ebenfalls medizinisch betreut werden. «Er ist völlig aufgelöst und steht unter schwerem psychischen Druck», berichtete ein Polizeisprecher.
Die Unfallstelle wurde für die Dauer der Unfallaufnahme für rund zwei Stunden gesperrt, was zu erheblichen Verkehrsbehinderungen im Feierabendverkehr führte. Das Verkehrsunfallaufnahmeteam sicherte Spuren und befragte Zeugen, um den genauen Unfallhergang zu rekonstruieren.
Maria Schmidt, eine Anwohnerin der Merowingerstraße, äußerte sich besorgt: «Diese Kreuzung ist schon lange ein Gefahrenpunkt. Wir haben bereits mehrfach auf die unübersichtliche Verkehrssituation hingewiesen, besonders wegen der vielen parkenden Autos.»
Der Unfall hat erneut die Diskussion um die Verkehrssicherheit in Wohngebieten entfacht. Die Bezirksvertretung Bilk hatte bereits in der Vergangenheit Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung in diesem Bereich gefordert. Bezirksbürgermeister Arnold Hoffmann kündigte an, das Thema bei der nächsten Sitzung erneut auf die Tagesordnung zu setzen: «Die Sicherheit unserer Kinder muss absolute Priorität haben. Wir werden prüfen, ob weitere Maßnahmen wie ein Zebrastreifen, Tempo-30-Zone oder ein Halteverbot notwendig sind.»
Die Polizei Düsseldorf nutzt diesen tragischen Vorfall, um erneut auf die Gefahren im Straßenverkehr hinzuweisen. «Besonders in Wohngebieten und in der Nähe von Schulen und Spielplätzen bitten wir alle Verkehrsteilnehmer um erhöhte Aufmerksamkeit», appellierte Polizeisprecherin Claudia Meyer.
Die Ermittlungen zum genauen Unfallhergang dauern an. Die Polizei bittet weitere Zeugen, die den Unfall beobachtet haben, sich unter der Telefonnummer 0211-8700 zu melden.