Die sommerliche Hitze macht Frankfurts Stadtbäumen schwer zu schaffen. Eine ungewöhnliche Lösung bringt nun Entlastung: Wasser aus Frankfurter Schwimmbädern wird zur Bewässerung des Stadtgrüns eingesetzt. Allein im vergangenen Jahr mussten städtische Mitarbeiter über 15.000 junge Bäume regelmäßig bewässern, um ihr Überleben zu sichern.
Das Grünflächenamt nutzt nun das Wasser, das beim saisonalen Ablassen der Becken anfällt. «Statt das aufbereitete Beckenwasser einfach in die Kanalisation fließen zu lassen, verwenden wir diese wertvolle Ressource sinnvoll weiter», erklärt Umweltdezernentin Rosemarie Heilig. Das Wasser wird mit Tankwagen direkt zu den Bäumen transportiert. Besonders die jungen Anpflanzungen in Bornheim und im Ostpark profitieren von dieser Maßnahme.
Als ich gestern am Riedbad vorbeikam, sah ich die großen Tankwagen, die das kristallklare Wasser abtransportierten. Ein seltener, aber erfreulicher Anblick. Auch die chemischen Zusätze im Badewasser stellen kein Problem dar. Die geringen Mengen Chlor verflüchtigen sich schnell und schaden den Pflanzen nicht, versichern Experten des Grünflächenamts.
Diese Kreislaufwirtschaft zeigt, wie Frankfurt auf die Herausforderungen des Klimawandels reagiert. Für die kommende Saison plant die Stadt, das Konzept auf weitere Bäder auszuweiten. «Jeder Tropfen zählt», meint ein Anwohner am Bornheimer Hang. Die grüne Lunge unserer Stadt atmet auf – dank einer Idee, die so naheliegend wie wirkungsvoll ist.