Die Handball-Euphorie lebt in Köln. Seit gestern strömen tausende SCM-Fans in die Domstadt, wo das Final Four der Champions League stattfindet. Die Magdeburger Anhänger haben die Innenstadt in eine grün-rote Festmeile verwandelt. Ihre Gesänge und Fanmärsche prägen das Stadtbild vor dem heutigen Halbfinale gegen Barça.
«Diese Atmosphäre ist unbeschreiblich», schwärmt Marcel Weber, ein langjähriger SCM-Fan aus Magdeburg. «Wir sind mit drei Bussen angereist und treffen hier überall Gleichgesinnte.» Die Stimmung ist ausgelassen, aber konzentriert. Alle wissen: Der Titelverteidiger steht vor einer Mammutaufgabe gegen den spanischen Rekordmeister.
Als ich durch die Kölner Altstadt schlendere, fallen mir die vielen Familien auf. Großeltern, Eltern und Kinder in SCM-Trikots sitzen in Cafés und diskutieren leidenschaftlich Spielzüge. Der Handball verbindet Generationen. Besonders beeindruckend ist die Lautstärke der deutschen Fans gegenüber den internationalen Besuchern.
Laut Veranstalter wurden über 20.000 Tickets verkauft, davon mehr als 5.000 an Magdeburger Anhänger. Die LANXESS arena wird heute beben. Coach Bennet Wiegert betonte gestern: «Die Fans geben uns unglaubliche Energie. Sie sind unser achter Mann auf dem Spielfeld.»
Was in den nächsten Stunden in Köln passiert, ist mehr als Sport. Es ist ein kulturelles Ereignis, das die ostdeutsche Handball-Tradition feiert. Ob mit oder ohne Pokal – die grün-rote Gemeinschaft hat bereits gewonnen. Sie zeigt, wie Sport Menschen zusammenbringt. Das ist der wahre Spirit des Handballs.