Berlin erlebte gestern einen Großeinsatz der Polizei am Heizkraftwerk Klingenberg in Rummelsburg. Ein bewaffneter Mann wurde gegen 14 Uhr auf dem Gelände des Vattenfall-Kraftwerks gesichtet. Sofort rückten Spezialkräfte des SEK an. Nach Polizeiangaben wurden rund 30 Mitarbeiter des Kraftwerks sicher evakuiert.
«Die Sicherheit der Bürger und unserer Mitarbeiter hatte absolute Priorität», erklärte Vattenfall-Sprecherin Lisa Müller. Die Polizei sperrte das weitläufige Industriegelände an der Köpenicker Chaussee großräumig ab. Hubschrauber kreisten über dem Areal, während SEK-Kräfte das Gebäude durchsuchten. Was viele nicht wissen: Das Kraftwerk versorgt über 300.000 Berliner Haushalte mit Fernwärme.
Die Suche gestaltete sich wegen der komplexen Gebäudestruktur besonders schwierig. Nach mehrstündiger Durchsuchung konnte Entwarnung gegeben werden – der Verdächtige wurde nicht gefunden. Ein Zeuge hatte offenbar einen Mann mit einer Waffe im Anschlag gesehen. Die Ermittler prüfen nun, ob es sich um einen Fehlalarm handelte oder ob der Bewaffnete das Gelände verlassen konnte.
Der Betrieb des Kraftwerks war zu keinem Zeitpunkt gefährdet, versicherte Vattenfall. Anwohner in Rummelsburg atmeten auf. Für die Berliner Polizei war es bereits der dritte Großeinsatz dieser Art in diesem Monat – die Sicherheitslage in der Hauptstadt bleibt angespannt.