Der Bahnverkehr rund um Köln steht seit Dienstagabend weitgehend still. Eine massive Signalstörung im Stellwerk Köln-Deutz legt den Regionalverkehr lahm. Tausende Pendler müssen improvisierte Wege zur Arbeit finden. Nach Angaben der Deutschen Bahn sind mehr als 30 Regionallinien betroffen.
«Die Techniker arbeiten mit Hochdruck an der Behebung des Problems», erklärt Bahnsprecherin Maria Weber. Der Schaden sei jedoch komplexer als zunächst angenommen. Ersatzbusse wurden eingerichtet, können die Ausfälle aber kaum kompensieren. Die S-Bahnen fahren teilweise, jedoch mit erheblichen Verspätungen. Besonders betroffen sind die Strecken zwischen Köln und Bonn sowie Richtung Wuppertal und Aachen. Auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofs herrscht geordnetes Chaos. «So etwas habe ich in 15 Jahren Berufspendeln noch nicht erlebt», sagt Michael Behrens, der täglich von Leverkusen nach Köln pendelt.
Als Kölnerin weiß ich: Die Geduld der Rheinländer wird derzeit auf eine harte Probe gestellt. Die Bahn hofft, die Störung bis Donnerstagabend beheben zu können. Bis dahin empfiehlt sie Reisenden, alternative Verkehrsmittel zu nutzen oder Fahrgemeinschaften zu bilden. Diese Störung zeigt einmal mehr, wie anfällig unser Nahverkehrssystem bei technischen Defekten ist.