Die Zukunft des geplanten Solarparks am Münchner Flughafen steht auf der Kippe. Der Streit zwischen Flughafenbetreibern und dem bayerischen Innenministerium spitzt sich zu. Rund 450 Hektar Fläche, die ursprünglich für eine dritte Startbahn reserviert waren, sollten mit Photovoltaikanlagen bestückt werden – ein Projekt, das jährlich Strom für etwa 70.000 Haushalte liefern könnte.
«Diese Flächen müssen für den künftigen Flughafenausbau freigehalten werden», betont Innenminister Joachim Herrmann entgegen früherer Signale. Die FMG, Betreiberin des Flughafens, hatte bereits konkrete Pläne entwickelt und Gespräche mit potenziellen Investoren geführt. Nun droht das Vorhaben zu scheitern. Besonders ärgerlich für die Verantwortlichen: Das Innenministerium hatte zunächst grünes Licht signalisiert.
Als Freisinger Journalistin habe ich beobachtet, wie die Stimmung in den umliegenden Gemeinden kippt. Viele Bürger sind enttäuscht. Die Klimaschutzbeauftragte des Landkreises, Marie Weber, erklärt: «Wir brauchen diese Solaranlagen dringend für unsere regionalen Klimaziele. Die erneute Kehrtwende ist unverständlich.»
Die Entscheidung wirft Fragen zur Ernsthaftigkeit der Energiewende auf. Während der Flughafen seine CO₂-Bilanz verbessern will, hält das Ministerium an Ausbauplänen fest, deren Umsetzung ungewiss bleibt. Die betroffenen Gemeinden fordern nun einen runden Tisch mit allen Beteiligten, um eine Lösung zu finden, die sowohl Klimaschutz als auch wirtschaftliche Interessen berücksichtigt.