Der heiße Asphalt glänzt in der Septembersonne, während am Tatort in Solingen noch immer Blumen und Kerzen an die schreckliche Tat erinnern. Drei Menschen verloren bei dem Messerangriff am 23. August ihr Leben, acht weitere wurden verletzt. Nun gibt es eine entscheidende Entwicklung: Die Ermittler haben das vermutlich lange gesuchte Handy des Täters gefunden.
Die Polizei entdeckte das Mobiltelefon in einem Versteck nahe dem Solinger Hauptbahnhof. Es könnte der Schlüssel sein, um die Hintergründe der Tat zu entschlüsseln. Das Gerät wurde zur digitalen Forensik geschickt – Experten hoffen auf Chatverläufe, Kontakte und Bewegungsdaten. Der mutmaßliche Täter, ein 26-jähriger Syrer, schweigt bisher zu seinen Motiven.
«Dieses Handy könnte uns endlich Einblick in die Gedankenwelt des Attentäters geben», erklärt Kriminalpsychologe Dr. Martin Feller. Die Ermittlungen gestalten sich komplex. Ich erinnere mich an meine Reportage zum Anschlag – die Atmosphäre in Solingen war gelähmt von Trauer und Fassungslosigkeit. Eine Stadt im Schockzustand.
Die Bundesanwaltschaft stuft die Tat als islamistisch motivierten Terroranschlag ein. Der IS hatte die Tat für sich reklamiert. Nun hoffen die Menschen in Solingen auf Antworten. Die Wunden werden bleiben, aber vielleicht bringt das gefundene Handy etwas Klarheit in einen Fall, der Deutschland erschüttert hat. Manchmal sind es die digitalen Spuren, die uns letztlich die Wahrheit enthüllen.