Der Sommeranfang hält in diesen Tagen Einzug. Mit der Sommersonnenwende am 20. Juni erleben wir den längsten Tag des Jahres. Doch was viele nicht wissen: Die Tageslänge variiert innerhalb Deutschlands erstaunlich stark. Während ich hier in Hamburg bereits um 3:48 Uhr den Sonnenaufgang beobachten kann, müssen die Menschen in München bis 5:11 Uhr warten.
Die Unterschiede sind beachtlich. In Flensburg scheint die Sonne zur Sommersonnenwende ganze 17 Stunden und 17 Minuten. München kommt auf nur 16 Stunden. «Die geografische Breite bestimmt maßgeblich die Tageslänge», erklärt Dr. Karsten Brandt vom Wetterdienst Donnerwetter. «Je nördlicher ein Ort liegt, desto länger der Tag im Sommer.»
Letztes Jahr erlebte ich diesen Unterschied selbst. Nach einer Reportage in List auf Sylt war ich überrascht, wie lange es hell blieb. Fast bis 23 Uhr konnte ich noch draußen lesen. In Frankfurt dagegen, wo ich aufgewachsen bin, wird es deutlich früher dunkel.
Besonders spürbar sind diese Unterschiede für Pendler zwischen Nord und Süd. Wer regelmäßig zwischen Hamburg und München reist, muss seine innere Uhr ständig neu justieren. Die Sonne verschiebt ihre Auf- und Untergangszeiten um mehr als eine Stunde – ein faszinierendes Naturschauspiel, das uns die regionalen Besonderheiten unseres Landes vor Augen führt.