Article – In Berlin-Tegel landete gestern Abend ein Sonderflug mit 372 deutschen Staatsbürgern aus dem Krisengebiet Israel. Die Lufthansa-Maschine erreichte gegen 21:30 Uhr den früheren Flughafen, der eigentlich seit 2020 geschlossen ist. Laut Auswärtigem Amt wurden seit Kriegsbeginn bereits über 3.000 Deutsche aus der Region evakuiert.
Der Sonderflug wurde kurzfristig organisiert, nachdem viele kommerzielle Fluggesellschaften ihre Verbindungen nach Israel eingestellt hatten. «Die Situation für unsere Landsleute vor Ort ist äußerst beunruhigend. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, allen Ausreisewilligen zu helfen», erklärte ein Sprecher des Krisenreaktionszentrums. Die Ankommenden wirkten sichtlich erleichtert, aber auch erschöpft von den Erlebnissen der letzten Tage. Viele wurden von Angehörigen in Empfang genommen, für andere standen Shuttlebusse bereit.
Als Berliner Reporterin vor Ort konnte ich beobachten, wie professionell die Hilfsorganisationen die Ankommenden betreuten. Die DRK-Helfer verteilten Wasser und Decken, während psychologische Erstbetreuer für Gespräche bereitstanden. Eine junge Familie mit zwei kleinen Kindern erzählte mir von stundenlangen Aufenthalten in Schutzräumen.
Die Rückholaktion wird in den kommenden Tagen fortgesetzt. Weitere Sonderflüge sind bereits in Planung. Der Berliner Senat hat derweil Unterstützung für diejenigen zugesagt, die vorübergehend in der Hauptstadt bleiben müssen. Die Solidarität mit den Rückkehrern zeigt einmal mehr: In Krisenzeiten rückt die Gemeinschaft zusammen.