Geesthachts Bürger durften gestern eine besondere Bahnverbindung erleben. Der einmal jährlich verkehrende Sonderzug der AKN zwischen Hamburg und Geesthacht sorgte für großes Interesse. Rund 250 Fahrgäste nutzten die seltene Gelegenheit, auf dieser historischen Strecke zu reisen, die im regulären Personenverkehr seit 1953 nicht mehr bedient wird.
«Diese Sonderfahrt hat inzwischen Tradition und zeigt das ungebrochene Interesse an einer Bahnverbindung zwischen Hamburg und Geesthacht», erklärt Bürgermeister Olaf Schulze. Die Strecke wird normalerweise nur für Güterverkehr zum Geesthachter Industriegebiet genutzt. Lokale Initiativen setzen sich seit Jahren für eine Reaktivierung ein. Der Verkehrsclub Deutschland schätzt, dass eine regelmäßige Verbindung täglich etwa 5.000 Pendler vom Auto auf die Schiene bringen könnte.
Als der Zug gestern am Bahnsteig einfuhr, standen viele Schaulustige mit Kameras bereit. Man spürte die Begeisterung in der Luft. Besonders ältere Geesthachter erinnerten sich noch an frühere Zeiten, als die Bahnverbindung zum Alltag gehörte.
Ob die Strecke jemals wieder regelmäßig befahren wird, bleibt ungewiss. Eine Machbarkeitsstudie soll bis Ende des Jahres vorliegen. Bis dahin bleibt den Geesthachtern nur die jährliche Sonderfahrt als Erinnerung daran, was einmal war und vielleicht wieder sein könnte.