Wohnungsnotstand in Hamburg verschärft sich drastisch. Im vergangenen Jahr konnten lediglich 1.366 vordringlich wohnungssuchende Hamburger mit neuem Wohnraum versorgt werden. Fast 13.000 Menschen sind jedoch als dringend wohnungssuchend registriert. Die Schere zwischen Bedarf und Angebot wächst weiter.
Die Situation auf dem Hamburger Wohnungsmarkt spitzt sich besonders für sozial schwache Bevölkerungsgruppen zu. «Wir stehen vor einer enormen Herausforderung», erklärt Sozialbehördensprecher Martin Helfrich. Die Stadt versucht gegenzusteuern, doch die Maßnahmen reichen nicht aus. Besonders betroffen sind Alleinerziehende und ältere Menschen mit geringem Einkommen. Bei meinen Recherchen in Stadtteilen wie Wilhelmsburg und Veddel begegne ich immer häufiger Menschen, die trotz Dringlichkeitsschein monatelang auf Wohnungssuche sind.
Die Sozialverbände fordern ein Umdenken in der Wohnungspolitik. «Hamburg braucht deutlich mehr Sozialwohnungen und bessere Vermittlungsstrukturen», betont Vera Ackermann vom Hamburger Mieterverein. Ein Teil des Problems: Jährlich fallen mehr Wohnungen aus der Sozialbindung als neue hinzukommen. Für die kommenden Jahre plant der Senat zwar verstärkte Anstrengungen, doch für viele Betroffene könnte die Hilfe zu spät kommen.