Die Fußballwelt in Hamburg erlebt eine Zäsurwende: Die Sparda-Bank Hamburg übernimmt fünf Prozent der HSV-Anteile vom Milliardär Klaus-Michael Kühne. Der Kaufpreis liegt nach Vereinsangaben im mittleren einstelligen Millionenbereich. Damit reduziert Kühne, langjähriger Geldgeber des Traditionsvereins, sein Engagement von 20,44 auf 15,44 Prozent.
«Diese Partnerschaft ist für uns eine Herzensangelegenheit«, erklärt Stephan Liesegang, Vorstandsvorsitzender der Sparda-Bank Hamburg. Die regionale Genossenschaftsbank verstärkt damit ihre Verbindung zum HSV, den sie bereits seit 2012 als Sponsor unterstützt. Der Verein begrüßt den Schritt als «Stärkung der regionalen Verankerung». Bemerkenswert ist die Atmosphäre im Volksparkstadion bei der Bekanntgabe – viele Fans reagierten mit vorsichtigem Optimismus auf den neuen Investor aus der Nachbarschaft.
Für den HSV bedeutet die Transaktion frisches Kapital in wirtschaftlich angespannten Zeiten. Der Verein kämpft seit Jahren um die Rückkehr in die Bundesliga und benötigt finanzielle Stabilität. Kühnes teilweiser Rückzug wirft jedoch Fragen auf. Der 87-jährige Logistik-Unternehmer hatte in der Vergangenheit immer wieder die Vereinsführung kritisiert. Nun deutet alles auf eine strategische Neuausrichtung der Vereinsfinanzierung hin, die weniger von einzelnen Großinvestoren abhängig sein soll.
In den Kneipen rund um den Volkspark wird bereits spekuliert, ob die bodenständige Sparda-Bank mehr Ruhe in den Verein bringen könnte. Die nächsten Monate werden zeigen, ob sich das neue Kräfteverhältnis positiv auf die sportlichen Leistungen auswirkt.