In Kölns Straßen sorgt ein neuer Verwaltungsbeschluss für hitzige Diskussionen. Seit Anfang Mai werden die bekannten “Spielplatz”-Schilder durch “Spielort”-Beschilderung ersetzt. Laut Stadtamt sollen bereits 15 Prozent der über 700 Kölner Spielflächen neue Schilder erhalten haben.
Der Grund für die Umbenennung liegt in einem inklusiven Ansatz. “Wir möchten alle Altersgruppen ansprechen und niemanden ausschließen”, erklärt Sarah Müller vom Kölner Grünflächenamt. Die Verwaltung hofft, mit dem Begriff “Spielort” eine einladendere Atmosphäre zu schaffen. Mich erinnert das an die Umgestaltung des Ebertplatzes, die ebenfalls für gemischte Reaktionen sorgte.
Bei Anwohnern stößt die Maßnahme auf geteiltes Echo. “Komplett überflüssig”, nennt es Anwohner Thomas Weber (58). “Das Geld hätte besser in die Instandhaltung der maroden Spielgeräte investiert werden können.” Die Stadt verteidigt die Kosten von etwa 80 Euro pro Schild als Teil des regulären Wartungsbudgets.
Die Umbenennung passt in einen größeren Trend der Sprachveränderung im öffentlichen Raum. Die nächsten Monate werden zeigen, ob die Kölner den Begriff “Spielort” in ihren Alltag übernehmen. Der alteingesessene Kölner wird wahrscheinlich noch lange vom “Spielplatz am Aachener Weiher” sprechen – egal was auf dem Schild steht.