In Köln sorgt die geplante Umbenennung eines beliebten Spielplatzes für hitzige Debatten. Oberbürgermeisterin Henriette Reker äußerte gestern deutliche Kritik am Vorstoß der Bezirksvertretung Ehrenfeld, den «Indianerspielplatz» umzubenennen. Nach Angaben der Stadt besuchen täglich über 200 Kinder diese traditionelle Spielstätte im Stadtteil.
«Für diesen Vorschlag habe ich kein Verständnis», erklärte Reker in einer Stellungnahme. Die OB betonte, dass historisch gewachsene Namen Teil der Kölner Identität seien. Der Spielplatz, der seit den 1950er Jahren besteht, ist mit seinen typischen Holzfiguren ein fester Bestandteil im Stadtbild. Bezirksbürgermeister Josef Wirges verteidigte hingegen den Umbennennungsvorschlag: «Wir müssen sensibel mit stereotypen Darstellungen umgehen.»
Bei meinem Besuch vor Ort war die Stimmung gemischt. Viele Eltern zeigten Unverständnis, während andere die Diskussion begrüßten. Der Spielplatz wirkt trotz der Debatte gut besucht.
Die Stadtverwaltung plant nun eine Bürgerbefragung zur Namensfindung. Eine endgültige Entscheidung soll im nächsten Stadtrat fallen. Die Auseinandersetzung zeigt, wie selbst Kinderspielplätze zum Schauplatz gesellschaftlicher Debatten werden können.