Die Düsseldorfer Sportvereine verzeichnen einen Rekord: Über 108.000 Mitglieder sind derzeit in lokalen Clubs aktiv, so viel wie nie zuvor. Das entspricht mehr als 17 Prozent der Stadtbevölkerung. Doch trotz des Booms kämpfen die Vereine mit gravierenden Engpässen.
«Wir haben in Düsseldorf ein echtes Luxusproblem», erklärt Peter Schwabe vom Stadtsportbund. «Die Menschen wollen Sport treiben, aber uns fehlen die Flächen und vor allem qualifizierte Trainer.» Besonders in den Stadtteilen Bilk und Flingern müssen Kinder bereits auf Wartelisten gesetzt werden. Die Situation spitzt sich zu: Allein im letzten Jahr stieg die Nachfrage nach Sportangeboten um fast neun Prozent.
Als ich letzte Woche den TSV Benrath besuchte, mussten drei Jugendmannschaften sich einen einzigen Platz teilen. «Das ist keine Ausnahme mehr, sondern Alltag», berichtet Jugendtrainerin Sabine Müller. Die Stadt hat bereits reagiert und plant für 2025 zusätzliche Investitionen von 3,2 Millionen Euro in die Sportinfrastruktur. Besonders der Ausbau des Sportparks Niederheid soll Entlastung bringen.
Die Herausforderungen werden die Vereine noch Jahre begleiten. Die Suche nach ehrenamtlichen Helfern bleibt schwierig. Doch die Sportbegeisterung der Düsseldorfer ist ungebrochen. Vielleicht ist gerade diese Krise eine Chance, das Vereinsleben neu zu denken und zu stärken.