In München-Nord herrscht seit gestern Nachmittag Ausnahmezustand. Polizeieinheiten entdeckten mehrere verdächtige Sprengsätze in einem Keller eines Mehrfamilienhauses in der Moosacher Straße. Über 200 Anwohner mussten ihre Wohnungen verlassen und wurden in einer nahegelegenen Turnhalle untergebracht.
Die Bombenentschärfer des Landeskriminalamts rückten mit Spezialausrüstung an. Nach ersten Erkenntnissen handelte es sich um selbstgebaute Sprengsätze mit erheblichem Schadenspotential. Ein 34-jähriger Bewohner des Hauses wurde festgenommen. In seiner Wohnung fanden Ermittler weitere verdächtige Materialien und Anleitungen zum Bombenbau.
«Die Lage ist unter Kontrolle, aber die Ermittlungen stehen erst am Anfang», erklärte Polizeisprecherin Martina Weber. Die Motivation des Verdächtigen bleibt unklar. Als langjährige Beobachterin unserer Stadtteile fällt mir auf, wie besonnen die Nachbarschaft trotz der angespannten Situation reagierte.
Die Sperrzone wurde heute Morgen aufgehoben, die Bewohner konnten zurückkehren. Die Polizei verstärkt vorerst ihre Präsenz im Viertel. Der Vorfall zeigt, wie schnell alltägliche Sicherheit ins Wanken geraten kann – selbst in ruhigen Wohnvierteln unserer Stadt.