In Dortmund sorgt ein spektakulärer Fall für Aufsehen: Ein 28-jähriger Mann, der im Oktober 2022 auf die Dachkonstruktion des Signal Iduna Parks kletterte, wehrt sich gegen die Rechnung der Polizei. Für den zweistündigen Einsatz soll er 12.800 Euro zahlen. Nach Angaben der Polizei mussten damals über 30 Einsatzkräfte ausrücken, um den Kletterer zu sichern.
Der junge Mann hat nun Klage beim Verwaltungsgericht Gelsenkirchen eingereicht. «Die Höhe der Kosten steht in keinem Verhältnis zu meiner Handlung», erklärt er gegenüber lokalen Medien. Sein Anwalt argumentiert, dass die eingesetzten Mittel überzogen waren. Die Behörden hingegen betonen die Gefahr für Leib und Leben. Polizeisprecher Peter Bandermann verteidigt den Einsatz: «Wir mussten mit Spezialeinheiten anrücken, um eine sichere Bergung zu gewährleisten.» Auf den Tribünen des Stadions beobachteten damals hunderte Schaulustige das Geschehen. Als langjährige Berichterstatterin in Dortmund habe ich schon einige waghalsige Aktionen erlebt, aber dieser Fall ist besonders kostspielig.
Das Gericht wird nun entscheiden, ob der Mann tatsächlich für die vollen Kosten aufkommen muss. Der Fall könnte Signalwirkung für ähnliche Situationen haben. In der Fanszene wird kontrovers diskutiert: Ist es gerecht, wenn Einzelpersonen für spektakuläre Aktionen die kompletten Einsatzkosten tragen müssen? Die Verhandlung ist für Frühjahr 2024 angesetzt.