Ein schwerwiegender Zusammenstoß zweier Stadtbahnen erschütterte heute Morgen die Dortmunder Innenstadt. An der Kreuzung Rheinische Straße/Alte Radstraße kollidierten gegen 7:30 Uhr zwei DSW21-Bahnen der Linien U43 und U44. Nach ersten Polizeiberichten wurden mindestens neun Personen verletzt, davon drei schwer. Rund 20 Prozent der morgendlichen Pendler in diesem Bereich waren von den unmittelbaren Verkehrseinschränkungen betroffen.
Die Wucht des Aufpralls war enorm. Beide Bahnen entgleisten teilweise, Glasscheiben zerbarsten und Metallteile wurden verbogen. Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdiensten waren mit einem Großaufgebot vor Ort. «Ein solches Ausmaß an Schäden bei einem Stadtbahnunfall haben wir seit Jahren nicht gesehen«, erklärte Einsatzleiter Thomas Müller. Die Bergungsarbeiten gestalten sich besonders schwierig, da spezielle Kräne zur Hebung der tonnenschweren Fahrzeuge benötigt werden. Die Rheinische Straße, eine der wichtigsten Verkehrsadern der Stadt, bleibt voraussichtlich den ganzen Tag gesperrt.
Als langjährige Beobachterin des Dortmunder Nahverkehrs fällt mir auf, dass die Kreuzung bereits in der Vergangenheit als Unfallschwerpunkt galt. Anwohner berichten von häufigen Beinahe-Zusammenstößen. «Wir haben schon lange eine bessere Ampelschaltung gefordert», sagte Anwohnerin Petra Schmitt.
Die Auswirkungen werden noch Tage spürbar sein. DSW21 richtet einen Ersatzverkehr mit Bussen ein, doch die Kapazitäten reichen kaum aus. Die genaue Unfallursache wird untersucht – Spekulationen über technisches Versagen oder menschliches Fehlverhalten stehen im Raum. Der Vorfall wirft erneut Fragen zur Sicherheit im öffentlichen Nahverkehr auf, der täglich von tausenden Dortmundern genutzt wird.