Am Freitagmorgen kam es in Stuttgart-Weilimdorf zu einem folgenschweren Zusammenstoß zwischen einer Stadtbahn und einem Pkw. Der Autofahrer wurde dabei schwer verletzt und musste ins Krankenhaus gebracht werden. Der Unfall ereignete sich gegen 8:40 Uhr an der Haltestelle Landhaus im Stadtteil Weilimdorf.
Nach ersten Erkenntnissen der Polizei wollte der 55-jährige Fahrer eines Mercedes mit seinem Fahrzeug die Bahngleise überqueren. Dabei übersah er offenbar die herannahende Stadtbahn der Linie U6, die in Richtung Gerlingen unterwegs war. Trotz einer sofort eingeleiteten Notbremsung konnte der Stadtbahnfahrer den Zusammenstoß nicht mehr verhindern.
Die Wucht des Aufpralls war so stark, dass das Auto mehrere Meter weit geschoben wurde und sich dabei drehte. Der Fahrer erlitt schwere Verletzungen und wurde vom Rettungsdienst in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht. Nach aktuellen Informationen besteht keine Lebensgefahr.
«Wir haben sofort die Rettungskräfte alarmiert, als wir den Unfall bemerkt haben», berichtete eine Augenzeugin, die an der Haltestelle auf die Bahn wartete. «Es hat einen lauten Knall gegeben und dann haben wir gesehen, wie das Auto von der Bahn erfasst wurde.»
In der Stadtbahn befanden sich zum Unfallzeitpunkt etwa 30 Fahrgäste. Der 42-jährige Stadtbahnfahrer und alle Fahrgäste blieben glücklicherweise unverletzt, standen jedoch teilweise unter Schock. Einige wurden vor Ort vom Rettungsdienst betreut.
Die Feuerwehr Stuttgart war mit mehreren Fahrzeugen und 15 Einsatzkräften vor Ort. Die Bergungsarbeiten gestalteten sich aufwendig, da das Auto zwischen der Stadtbahn und einem Geländer eingeklemmt war. Für die Dauer der Unfallaufnahme und Bergungsarbeiten musste der Bereich rund um die Haltestelle Landhaus großräumig gesperrt werden.
Der Stadtbahnverkehr auf der Linie U6 wurde für mehrere Stunden unterbrochen. Die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) richtete einen Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Weilimdorf und Gerlingen ein. Reisende mussten mit erheblichen Verzögerungen rechnen.
«Solche Unfälle an Bahnübergängen passieren leider immer wieder», erklärte ein Sprecher der Stuttgarter Verkehrsbetriebe. «Wir appellieren an alle Verkehrsteilnehmer, besondere Vorsicht walten zu lassen und auf die Signalgebung zu achten.»
Nach ersten Schätzungen beläuft sich der Sachschaden auf rund 80.000 Euro. Sowohl am Mercedes als auch an der Stadtbahn entstand erheblicher Schaden. Die Verkehrspolizei hat die Ermittlungen zur genauen Unfallursache aufgenommen.
Die Polizei sucht nun weitere Zeugen, die den Unfall beobachtet haben. Hinweise nimmt die Verkehrspolizei Stuttgart unter der Telefonnummer 0711/89905778 entgegen.
Erst vor drei Monaten hatte sich an fast derselben Stelle ein ähnlicher Unfall ereignet, bei dem glücklicherweise nur Sachschaden entstanden war. Die Stadt Stuttgart prüft nun, ob zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen an diesem Bahnübergang notwendig sind.
Anwohner berichten, dass die Kreuzung als Unfallschwerpunkt gilt. «Wir haben hier schon mehrfach kritische Situationen beobachtet», sagt ein Anwohner der nahegelegenen Wohnsiedlung. «Die Sicht ist manchmal eingeschränkt, und einige Autofahrer unterschätzen die Geschwindigkeit der Stadtbahnen.»
Der Verkehr konnte erst am frühen Nachmittag wieder normal fließen. Die SSB informierte Fahrgäste über ihre App und Anzeigetafeln an den Haltestellen über die Störungen und alternative Verbindungen.