In Berlin steigt die Sorge vor Überschwemmungen durch heftige Regenfälle, die seit gestern Abend über der Hauptstadt niedergehen. Die Berliner Feuerwehr verzeichnete bereits 47 wetterbedingte Einsätze in den südlichen Bezirken Neukölln und Treptow-Köpenick. Das für heute geplante Open-Air-Konzert im Mauerpark wurde vorsorglich abgesagt.
«Wir haben alle verfügbaren Kräfte mobilisiert und sind in höchster Alarmbereitschaft», erklärt Feuerwehrsprecher Thomas Kirstein. Besonders kritisch ist die Lage an der Rummelsburger Bucht, wo das Wasser bereits auf Gehwege übergetreten ist. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor weiteren Niederschlägen von bis zu 40 Litern pro Quadratmeter in den nächsten Stunden. Wer im Souterrain wohnt, sollte wertvolle Gegenstände in Sicherheit bringen. Als Anwohnerin der Köpenicker Altstadt erlebe ich, wie viele Nachbarn bereits Sandsäcke vor ihren Hauseingängen platzieren. Besonders ältere Bewohner erinnern sich noch gut an das Hochwasser von 2017. Die BVG hat den Busverkehr auf einzelnen Linien im Südosten bereits eingestellt.
Die Bezirksämter haben Notfallteams eingerichtet und stehen in engem Kontakt mit den Rettungsdiensten. Für morgen rechnen die Meteorologen mit einer leichten Entspannung der Wetterlage. Berlin zeigt sich in Krisenzeiten wieder einmal von seiner solidarischen Seite – Nachbarschaftshilfe wird großgeschrieben.