Inmitten der Kölner Angriffsflaute könnte bald eine fast vergessene Offensivkraft neue Hoffnung bringen. Steffen Tigges, nach monatelanger Leidenszeit, steht vor seinem Comeback beim 1. FC Köln. Der Stürmer absolvierte diese Woche erstmals wieder Teile des Mannschaftstrainings – ein kleiner Lichtblick für die mit nur elf Saisontoren schwächste Offensive der 2. Bundesliga.
«Bei Steffen sehen wir einen Spieler mit besonderen Qualitäten, die uns aktuell fehlen», erklärt Trainer Paderborn Kwasniok beim Blick auf den 26-Jährigen. Der 1,93-Meter-Mann bringt Kopfballstärke und Durchsetzungsvermögen im Strafraum mit – Eigenschaften, die den Kölnern schmerzlich fehlen. Seit seiner Sprunggelenksverletzung im Mai hat Tigges kein Pflichtspiel mehr bestritten. Die Operation und anschließende Reha verliefen komplizierter als erwartet.
Im Abschlusstraining konnte ich beobachten, wie Tigges trotz langer Pause überraschend spielfreudig wirkte. Die Mitspieler suchten gezielt seine Nähe, seine Präsenz im Strafraum veränderte sofort die Dynamik der Übungen. Besonders die Flankensituationen gewannen an Gefährlichkeit. «Ich habe jeden Tag dafür gekämpft, endlich wieder auf dem Platz zu stehen», verriet Tigges nach der Einheit, sichtlich emotional.
Für den FC könnte seine Rückkehr zum perfekten Zeitpunkt kommen. Das Heimspiel gegen Fürth am kommenden Wochenende könnte bereits erste Minuten für den Rückkehrer bringen. In der Geißbockheim-Kabine ist die Erleichterung spürbar – Tigges› Kampfgeist und Torgefahr könnten im Aufstiegsrennen den entscheidenden Unterschied machen. Die Effzeh-Fans träumen schon von seinem ersten Kopfballtor nach der Leidenszeit.