Im Dresdner Rathaus brodelt es. Ein internes Papier, das unserer Redaktion vorliegt, enthüllt Pläne für einen massiven Stellenabbau. Bis zu 800 Stellen – knapp zehn Prozent der städtischen Belegschaft – könnten in den kommenden zwei Jahren wegfallen. Die Haushaltslage zwingt die Verwaltung zu drastischen Maßnahmen.
«Wir stehen vor schwierigen Entscheidungen», erklärt Finanzbürgermeister Peter Lames (SPD). Die Stadt muss jährlich rund 45 Millionen Euro einsparen. Besonders betroffen sind die Bereiche Kultur, Grünflächenpflege und interne Verwaltung. Der Personalrat zeigt sich alarmiert. «Ein Kahlschlag dieser Dimension gefährdet die Funktionsfähigkeit unserer Stadt», warnt Personalratsvorsitzende Christine Meyer.
Auf der Königsbrücker Straße sprechen Bürger bereits von längeren Wartezeiten in Bürgerämtern. Ich beobachte seit Wochen die wachsende Nervosität unter Rathausmitarbeitern. Die Stimmung in den Fluren ist angespannt wie nie.
Die Stadtratsfraktionen sind gespalten. Während CDU und FDP weitere Einsparpotenziale sehen, fordert Die Linke einen Einstellungsstopp statt Entlassungen. Oberbürgermeister Dirk Hilbert will bis Ende November einen detaillierten Plan vorlegen. Für viele Dresdner Familien beginnt damit eine Zeit der Ungewissheit. Dresden steht vor einem heißen Herbst.