In Hamburg beginnt heute die juristische Auseinandersetzung um den umstrittenen Neubau der Sternbrücke. Drei Klageverfahren starten vor dem Verwaltungsgericht. Die alte Brücke aus dem Jahr 1926 soll durch eine 108 Meter lange Bogenkonstruktion ersetzt werden. Laut Bürgerinitiative «Sternbrücke» lehnen über 12.000 Hamburger das Projekt in seiner jetzigen Form ab.
Der geplante Neubau sorgt seit Jahren für hitzige Debatten in Altona. Die Deutsche Bahn und die Stadt Hamburg verteidigen das Projekt als alternativlos. «Die bestehende Brücke entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen an Sicherheit und Kapazität», erklärt Bahnsprecherin Sandra Neumann. Kritiker bemängeln dagegen die Größe der neuen Konstruktion und den Abriss mehrerer Gebäude. Besonders der Verlust des Kulturstandorts «Waagenbau» schmerzt viele Anwohner. Beim Spaziergang entlang der Max-Brauer-Allee spürt man die Verunsicherung der Menschen. Die Geschäftsinhaber fürchten lange Bauarbeiten und weniger Kundschaft.
Das Gericht muss nun entscheiden, ob der Planfeststellungsbeschluss rechtmäßig ist. Die Kläger hoffen auf einen Baustopp und neue Planungen. Für Altona steht mehr als nur eine Brücke auf dem Spiel – es geht um die Zukunft eines lebendigen Stadtteils. Die Entscheidung könnte wegweisend für ähnliche Infrastrukturprojekte in der Hansestadt werden.