Frankfurt bekommt einen kulinarischen Anziehungspunkt mehr. An der Neuen Mainzer Straße entsteht derzeit ein Restaurant-Projekt, das aufhorchen lässt. Die Sterne-Gastronomen Mario Lohninger und Christian Senff vereinen ihre Kräfte für ein Konzept, das Heimatverbundenheit mit gehobener Küche verbindet. In einer Stadt, die für ihre internationale Bankenwelt bekannt ist, setzt das Duo auf regionale Wurzeln.
«Wir wollen die authentischen Geschmäcker unserer Heimat neu interpretieren», erklärt Lohninger beim Pressegespräch. Der gebürtige Österreicher bringt seine alpinen Einflüsse mit, während Senff hessische Traditionen einbringt. Beide haben sich in der Frankfurter Gastro-Szene längst einen Namen gemacht. Lohninger wurde mit seinem Restaurant «Lohninger» mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet, Senff begeisterte im «Gustav» die Feinschmecker.
Was mich besonders berührt: Die beiden planen ein Konzept ohne Schischi. Beim Probeessen durfte ich eine Brotzeit probieren, die mich sofort an Kindheitstage erinnerte. Die schlichte Präsentation täuschte – geschmacklich war es eine Offenbarung. Die Eröffnung ist für März 2024 geplant und die Reservierungsliste füllt sich bereits jetzt.
Die Renaissance regionaler Küche zeigt sich auch andernorts in Frankfurt. Dass ausgerechnet zwei Sterneköche nun auf Heimatküche setzen, unterstreicht einen Trend: In Zeiten globaler Unsicherheit sehnen wir uns nach dem Authentischen. Und manchmal findet man das Besondere eben nicht in der Ferne, sondern auf dem eigenen Teller.
