Der packende Saisonendspurt fordert beim VfB Stuttgart seinen Tribut. Nach dem intensiven 1:1 gegen Bayern München bangt Trainer Sebastian Hoeneß um seinen Schlüsselspieler Angelo Stiller. Der 23-jährige Mittelfeldstratege musste am Samstag mit Knieproblemen ausgewechselt werden. Sein Einsatz im DFB-Pokalfinale gegen Bayer Leverkusen wird zur Last-Minute-Entscheidung.
«Wir müssen täglich schauen und abwarten», erklärte VfB-Coach Hoeneß gestern auf der Pressekonferenz. «Angelo ist für unser Spiel elementar wichtig.» Die medizinische Abteilung arbeitet unter Hochdruck. Stillers Passgenauigkeit und strategischer Überblick waren zentrale Faktoren für Stuttgarts Erfolgsgeschichte dieser Saison. Mit 92,4 Prozent erfolgreichen Pässen gehört er zu den präzisesten Mittelfeldspielern der Liga.
Im Training gestern absolvierte der Ex-Münchner nur individuelle Übungen abseits der Mannschaft. Auf dem Trainingsplatz am Clubgelände in Bad Cannstatt war seine vorsichtige Bewegung deutlich zu erkennen. Die Fans am Zaun verfolgten jeden seiner Schritte mit besorgten Blicken. «Ich gebe alles, um in Berlin dabei zu sein», versicherte Stiller selbst. «Dieses Finale ist ein absolutes Karrierehighlight.»
Als Alternative steht Atakan Karazor bereit. Die Entscheidung über Stillers Einsatz fällt vermutlich erst kurz vor dem Anpfiff am Samstag im Olympiastadion. Für die Stuttgarter wäre sein Ausfall ein schwerer Schlag im Duell gegen den ungeschlagenen Double-Anwärter. Die Pokalträume des VfB hängen nicht zuletzt an Stillers Knie.
