Im Kampf um niedrigere Energiepreise rückt die Stromsteuer ins Rampenlicht. Der Wind hat sich gedreht. Was bisher nur für die Industrie galt, könnte bald auch unseren Geldbeuteln zugutekommen.
Die Bundesregierung hat die Stromsteuer für Unternehmen bereits drastisch gesenkt – von 2,05 Cent auf nur 0,05 Cent pro Kilowattstunde. Eine erhebliche Entlastung, die private Haushalte bisher nicht genießen dürfen. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann fordert nun eine Ausweitung: «Die Senkung der Stromsteuer für alle ist überfällig und muss kommen.»
Auch von unerwarteter Seite kommt Unterstützung. Die Industriegewerkschaft IGBCE schlägt in dieselbe Kerbe. Ihr Vorsitzender Michael Vassiliadis betont: «Eine vollständige Stromsteuersenkung würde jeden Haushalt im Schnitt um 80 Euro pro Jahr entlasten.» Nicht die Welt, aber ein Anfang, denke ich mir beim Blick auf meine letzte Stromrechnung.
Letzte Woche stand ich im Supermarkt neben einer älteren Dame, die minutenlang Preise verglich. «Früher habe ich nicht jeden Cent umdrehen müssen», seufzte sie. Diese kleinen Alltagsszenen zeigen, wie sehr Entlastungen ankommen würden.
Die Debatte fügt sich in ein größeres Bild. Deutschland kämpft um seine Wettbewerbsfähigkeit, während gleichzeitig der soziale Frieden bewahrt werden muss. Ob die Ampel-Koalition den Forderungen nachgeben wird, bleibt abzuwarten. Sicher ist: Die Diskussion um bezahlbare Energie hat gerade erst begonnen.