Die Sturmflut hat Hamburg fest im Griff. Das Kreuzfahrtschiff «Aidamar» sitzt seit heute Morgen im Hafen fest. Der Wasserstand erreichte 3,46 Meter über Normalnull – so hoch, dass die Gangway nicht mehr genutzt werden kann. Fast 2.500 Passagiere müssen an Bord bleiben, bis sich die Lage entspannt.
Der Sturm «Viola» peitscht seit gestern über Norddeutschland hinweg. «Wir beobachten die Situation ständig und stehen im engen Austausch mit den Hafenbehörden», erklärt Aida-Sprecherin Susanne Meyer. Die Versorgung der Gäste sei gesichert. Für die Passagiere bedeutet das ungeplante Verlängerung ihres Hamburg-Aufenthalts. Eigentlich sollte das Schiff bereits Richtung Rotterdam unterwegs sein. Im Hafengebiet wurden mehrere Straßen überflutet. Die Feuerwehr ist im Dauereinsatz, besonders im Bereich der Speicherstadt und HafenCity.
Als Hafenkind kenne ich die Sturmfluten gut, aber dieses Mal hat es selbst erfahrene Hamburger überrascht. Laut Bundesamt für Seeschifffahrt werden die Wasserstände erst heute Nachmittag sinken. Der Hamburger Hafen rechnet mit Verspätungen im gesamten Schiffsverkehr. Die aktuelle Lage kann man beim Sturmflut-Warndienst verfolgen.
Für die Stadt bedeutet die Sturmflut wirtschaftliche Einbußen und logistische Herausforderungen. Sobald das Wasser zurückgeht, muss mit Aufräumarbeiten begonnen werden. Hamburg zeigt wieder einmal, wie sehr sein Rhythmus vom Wasser bestimmt wird.