Berlin trauert nach dem tragischen Unfall durch Sturmtief Ziros. Gestern Abend stürzte ein Baum auf ein fahrendes Auto in Gesundbrunnen, wobei eine 41-jährige Frau ihr Leben verlor. Drei weitere Personen erlitten schwere Verletzungen. Nach Angaben der Berliner Feuerwehr gingen über 800 Notrufe ein, die meisten wegen umgestürzter Bäume und herabgefallener Äste.
Die Windböen erreichten im Stadtgebiet Geschwindigkeiten bis zu 100 km/h. «Wir haben mit vielen Schäden gerechnet, aber nicht mit einer solchen Tragödie», erklärte Polizeisprecher Martin Kröger am Unfallort. Die Aufräumarbeiten laufen auf Hochtouren. In mehreren Stadtteilen kam es zu Stromausfällen, besonders betroffen waren Prenzlauer Berg und Teile von Neukölln. Der öffentliche Nahverkehr wurde teilweise eingestellt.
Wie ich selbst beobachten konnte, liegen noch immer zahlreiche Äste auf den Gehwegen entlang der Kastanienallee. Die BVG hat den Busverkehr in den betroffenen Gebieten wieder aufgenommen, die Straßenbahnen fahren jedoch noch unregelmäßig. «Mensch, det war ’ne janze Nummer jestern», kommentierte ein Anwohner am Helmholtzplatz.
Die Auswirkungen des Sturms werden Berlin noch Tage beschäftigen. Parks bleiben vorerst gesperrt, Experten prüfen die Standfestigkeit weiterer Bäume. In Zeiten des Klimawandels müssen wir uns möglicherweise auf häufigere Extremwetterereignisse einstellen – eine beunruhigende Perspektive für unsere grüne Hauptstadt.