Der Stuttgarter Hauptbahnhof wurde heute Nachmittag für rund eine Stunde geräumt. Gegen 15:30 Uhr ordnete die Polizei eine vollständige Evakuierung des Gebäudes an. Hunderte Reisende mussten den Bahnhof verlassen und auf den umliegenden Plätzen warten.
Grund für die Maßnahme war ein herrenloser Koffer, der in der Haupthalle entdeckt wurde. Spezialkräfte der Polizei untersuchten das Gepäckstück mit besonderer Vorsicht. Nach einer gründlichen Überprüfung konnte Entwarnung gegeben werden – der Koffer enthielt lediglich persönliche Gegenstände und stellte keine Gefahr dar.
«Die Sicherheit unserer Bürger hat oberste Priorität», erklärte Polizeisprecher Michael Weber. «In solchen Fällen gehen wir kein Risiko ein und überprüfen jede potenzielle Gefahrenquelle gründlich.»
Während der Sperrung kam es zu erheblichen Einschränkungen im Regional- und Fernverkehr. Mehrere Züge mussten umgeleitet werden oder endeten vorzeitig an anderen Bahnhöfen. Die Deutsche Bahn informierte Reisende über Durchsagen und ihre digitalen Kanäle.
Augenzeugin Sabine Müller berichtete: «Es ging alles sehr schnell. Plötzlich wurden wir aufgefordert, den Bahnhof zu verlassen. Die meisten Leute blieben ruhig, aber natürlich war die Stimmung angespannt.»
Gegen 16:45 Uhr wurde der Hauptbahnhof wieder freigegeben. Der Zugverkehr läuft inzwischen wieder nach Plan, es kann aber noch zu Verspätungen kommen. Reisende werden gebeten, aktuelle Fahrplaninformationen zu beachten.
Die Bundespolizei nutzt den Vorfall, um erneut darauf hinzuweisen, wie wichtig es ist, das eigene Gepäck nie unbeaufsichtigt zu lassen. «Herrenlose Gepäckstücke führen immer wieder zu Polizeieinsätzen und erheblichen Störungen im Bahnverkehr», so Weber.
Es ist nicht das erste Mal, dass der Stuttgarter Hauptbahnhof wegen eines herrenlosen Koffers geräumt werden musste. Ähnliche Vorfälle ereigneten sich in den vergangenen Jahren mehrfach. Die Polizei nimmt solche Situationen stets ernst, da die Sicherheit der Reisenden nicht gefährdet werden darf.
Der heutige Vorfall verlief glimpflich, verursachte aber dennoch erhebliche Unannehmlichkeiten für tausende Reisende. Die Bahnhofsmission Stuttgart richtete spontan eine Betreuungsstation für gestrandete Personen ein, die besondere Unterstützung benötigten.