Der Kampf gegen die Drogensucht in Frankfurt nimmt eine neue Wendung. Das lang erwartete Suchthilfezentrum in der Innenstadt öffnet nächsten Monat seine Türen. Etwa 180 schwerstabhängige Menschen sollen hier täglich Hilfe finden – ein wichtiger Schritt angesichts der steigenden Zahl von Cracksüchtigen im Bahnhofsviertel.
Die Stadt investiert rund 3,5 Millionen Euro in das Projekt. Das Zentrum bietet neben medizinischer Versorgung auch psychosoziale Betreuung und Beratung an. Die Räumlichkeiten sind hell und einladend gestaltet, ganz anders als die düsteren Konsumräume, die ich noch aus meiner Anfangszeit als Lokalreporterin kenne.
«Wir wollen den Betroffenen nicht nur einen sicheren Konsumraum bieten, sondern ihnen echte Perspektiven eröffnen», erklärt Gesundheitsdezernent Stefan Majer. Anwohner zeigen sich überwiegend erleichtert. Jahrelang hatten sie unter der offenen Drogenszene gelitten.
Das Konzept folgt erfolgreichen Modellen aus Zürich und Amsterdam. Besonders innovativ: Ein spezielles Programm für Cracksüchtige, das auf ihre besonderen Bedürfnisse eingeht. Sozialarbeiter sollen rund um die Uhr vor Ort sein.
Für das Bahnhofsviertel könnte dieses Zentrum eine spürbare Entlastung bedeuten. Ob der neue Ansatz funktioniert, wird sich zeigen müssen. Eines steht fest: Frankfurt geht einen mutigen Schritt im Umgang mit seiner Drogenproblematik – weg von der reinen Verdrängung, hin zu echter Hilfe.