In Berlins pulsierender Musikszene hat Rapper Takt32 seinen festen Platz gefunden. Der 38-jährige Künstler, der in Berlin-Mitte aufwuchs, reflektiert in seinen Texten die Widersprüche der Hauptstadt. «Berlin ist für mich Heimat, Liebe und Hass zugleich», erklärt er im Gespräch. Laut aktueller Kulturstatistik gehört Rap mittlerweile zu den einflussreichsten Musikstilen der Stadt mit über 200 aktiven Künstlern.
Die Straßen Berlins prägen seine Musik nachhaltig. «In meinen Texten geht es immer um Authentizität und das echte Leben hier», sagt Takt32, der mit bürgerlichem Namen Guido Möbius heißt. Seine Jugend im Kiez hat ihn geprägt – zwischen sozialen Konflikten und kultureller Vielfalt. Die Clubszene und lokale Jugendeinrichtungen boten ihm damals wichtige Freiräume. Besonders die Veränderungen im Bezirk Mitte beobachtet er kritisch. Die Gentrifizierung habe viele seiner Freunde verdrängt, meint der Musiker nachdenklich. Bei meinem Spaziergang durch seinen alten Kiez zeigt er mir versteckte Graffitis, die von der Geschichte des Viertels erzählen.
Der Rapper engagiert sich heute in sozialen Projekten für Jugendliche aus seinem alten Viertel. Seine nächsten Auftritte in Berlin sind bereits ausverkauft. Takt32 verkörpert wie kaum ein anderer die Berliner Musikszene: rau, ehrlich und immer im Wandel. Die Stadt mag sich verändern, aber ihre einzigartige Energie bleibt bestehen.