Der vertraute Anblick von Polizeibeamten in unseren Bahnhöfen könnte sich bald verändern. Ein neues Ausrüstungsstück sorgt für hitzige Debatten in politischen Kreisen. Alexander Dobrindt, Vorsitzender der CSU-Landesgruppe, fordert Elektroschockgeräte für die Bundespolizei.
Die Diskussion entfachte nach mehreren Messerangriffen im öffentlichen Raum. Laut Dobrindt brauchen wir «moderne Einsatzmittel für unsere Sicherheitskräfte». Taser könnten Angreifer auf Distanz halten, ohne tödliche Gewalt anzuwenden. Die Statistik spricht eine deutliche Sprache: Allein 2023 registrierte das Bundeskriminalamt über 8.000 Messerangriffe bundesweit.
Ich erinnere mich an ein Gespräch mit einem Bundespolizisten am Hauptbahnhof meiner Stadt. «Manchmal fühlen wir uns zwischen den Stühlen», sagte er mir. «Wir sollen deeskalieren, haben aber nur begrenzte Mittel zwischen Worten und Schusswaffe.»
Die Gewerkschaft der Polizei unterstützt die Forderung. «Taser schließen eine taktische Lücke», erklärt deren Vorsitzender Andreas Roßkopf. Kritiker wie die Linken-Politikerin Martina Renner warnen hingegen vor gesundheitlichen Risiken und möglichem Missbrauch.
Während die Politik diskutiert, arbeiten Polizisten täglich unter wachsender Bedrohung. Die Frage bleibt: Wie viel Sicherheit darf Einschränkung bedeuten? Eine Gesellschaft zeigt ihren wahren Charakter oft im Spannungsfeld zwischen Freiheit und Schutz.